Heydiho, Cabdriver!

Hier entsteht eine Seite für London Taxi Interessierte, Fahrer.. und solche die es werden wollen.

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Aber jetzt viel Spass beim Lesen!
wünschen Euch Tanja und Chris

Donnerstag, 5. Juni 2008

Die Rückfahrt

Wir kommen also Sonntag am frühen Nachmittag in Bolton mit dem Zug an. Was tut es? Logisch - regnen! Gottseidank ist Ray´s Werkstatt nicht allzuweit vom Bahnhof weg, in 10 Minuten sind wir da. Regen ist in England ja nicht das, was man bei uns darunter versteht, und so sind wir nicht mal richtig nass.. :-)

Was für ein Anblick! Als wir um die letzte Kurve kommen, sehen wir schon von weitem ein quitschgelbes London Taxi (und wer sich jetzt noch wundert, wie unser Taxi zu seinem Namen kommt....) auf der Straße stehen! Das muss es sein! Puh! So aufgeregt waren wir schon lange nicht mehr! Schon beim ersten Rumschleichen um unsere neue Errungenschaft kommt Ray aus seinem Laden..
Ray erklärt uns nach einem grossen Hallo (für Engländer!) gleich mal das ganze Auto und gibt uns einen kleinen "Rundum-Kurs"... Erstaunlich: Das Zündschloss ist UNTER dem Lenkrad, an sich schon eine Diebstahlsicherung.. Zumindest bis gerade eben, ich habs ja jetzt ausgeplaudert!
Unzählige mehr oder weniger versteckte Schalterleins und Hebel, wer soll sich das alles merken? Das wichtigste: "Never touch these!" gemeint sind damit die "Fuel Cut Off"-Schalter, mit denen man im Falle des Falles sofort die Spritzufuhr zum Motor unterbrechen kann. Die wären ja auch schon älter und keiner weiss, ob die nach einmal Ausschalten auch wieder Einschalten. Also Finger weg!
Wir machen noch kurz "das Schriftliche" und "das Monetäre", hängen noch schnell die mitgebrachten deutschen Nummernschilder in die Scheiben, und schon gehts los Richtung Heimat, wir haben ja nicht sehr viel Zeit. Zum einen gelten die Nummernschilder nur 5 Tage (Freitag beantragt laufen diese also Dienstag aus!!) und zum anderen haben wir in Coventry schon ein Guest House gebucht, weil wir am Montag früh einen Termin bei LTI haben! Ich such mich ein wenig im Auto zurecht (Tanja will nicht gleich die ersten Kilometer, äh Meilen fahren) und fahr eine Querstrasse weiter erstmal zum Tanken, bevors auf den Motorway geht.

Auf der Fahrt nach Coventry müssen wir uns gleich einmal durch den Verkehr von Manchester und Birmingham schlagen! Gar nicht so einfach, wenn man normalerweise einen Linkslenker mit manueller Schaltung fährt und nun in einem Rechtslenker mit Automatik versucht, auf der "falschen" Strassenseite mit Engländern mitzuhalten...
Dankbarerweise funktioniert das GPS-Gerät wenigstens, so dass wir uns um die Streckenführung keine Gedanken machen müssen, es reicht der Verkehr alleine ja auch schon! Naja, bis Coventry zum Werk von LTI sind es dann doch ein paar Kilometer, und da der Zigarettenanzünder keinen Saft liefert, geht selbiger unserem GPS langsam aber sicher aus.

Na gottseidank sind wir auch ohne GPS einigermassen orientierungsfähig und so biegen wir (naja, zufällig) auf Anhieb in die richtige Strasse ab und stehen kurz darauf vor unserer Unterkunft. Hm, wie das morgen wohl ohne GPS im Verkehr um London rum wird? Seis drum, wir verbringen einen schönen Abend im Pub und stehen Montag früh wie ausgemacht um 10 am vor den Toren der "heiligen Hallen" von LTI.

Ich hatte schon im Vorfeld ja mit Mr. Nigel Walters, dem Export-Leiter von LTI, gesprochen und vereinbart, dass wir die für den deutschen TÜV benötigten Papiere direkt in Coventry abholen. Zum einen liegt es direkt an der Strecke, und zum anderen spart sich LTI das Porto. Nigel fragte dann, "ob es uns denn genehm wäre" wenn der Finanzleiter, Mr. David Lane, für uns eine Werksführung halten würde, und "ob wir damit zufrieden wären". Uff! Na klar!!
Wir warten ein bischen und bekommen dann von David eine 2-Stunden-hast-Du-noch-Fragen-Werksführung, die sich gewaschen hat! Hier wird tatsächlich noch ALLES in Handarbeit erledigt, auch die neuen Modelle! In der Zwischenzeit hat sich ein Mechaniker (auf meine unverschämte Frage hin) um den nicht-stromenden Zigarettenanzünder gekümmert.
Wir rollen also mit unvergesslichen Eindrücken, den benötigten Papieren, einem funktionierenden Zigarettenanzünder und einigen Merchandise-Artikeln im Gepäck vom Hof der heiligen Hallen in Richtung London und Kanalfähre.

So, und nun kauft Euch einen 12 Jahre alten Audi oder Opel oder sonstwas und fragt mal im Werk nach irgendwas!

Auf der weiteren Rückfahrt halten wir nochmal kurz in Canterbury um ein bischen durch die Stadt zu schlendern. Gefunden haben wirs ja auf Anhieb, GPS kriegt ja wieder Strom.. :-) Aber allzulange halten wir uns nicht auf, schliesslich ist schon Montag nachmittag und die Nummernschilder gelten nur bis einschliesslich Dienstag. Dover ist ja gleich um die Kurve und abends sind wir schon auf der französichen Seite. Ab hier fahren wir nun immer abwechselnd, wir müssen ja die ganze Nacht durchfahren. Zu guter Letzt gibts in der Gegend um Köln auch noch ein dermassen Unwetter, das macht das Fahren durch die ganzen Autobahnbaustellen auch nicht leichter. Es wird schon wieder hell, als wir endlich an Frankfurt vorbeikommen. Fast, aber nur fast könnte man sich schon wieder auf daheim freuen, aber einen Stau brauchts auch schnell noch, oder? Na klar..
Mittags kommen wir in Amberg an, völlig k.o. Nur noch schnell das neue Auto zusperren und dann nix wie in die Heia! Über 24 Stunden durchgefahren, mit Unwetter, Stau und allem was dazugehört... Aber: OHNE Panne!
Egal... nur schlafen

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